Persönlich
Ein großes Thema wird jetzt natürlich wieder die Hitze. Unterm Tag sind es schon wieder an die 45° C im Schatten. Im Urlaub sicher toll, bei der Arbeit eher nicht so. Zur Zeit stehe ich immer um 5 Uhr morgens auf, um vernünftig laufen zu können. Alle die mich besser kennen wissen, was das bedeutet. Aber schon am frühen Morgen wird es zu heiß zum Laufen. Am Abend ist es auch noch lange heiß und die Luftfeuchtigkeit nimmt stark zu. Die Hitze hat auch bei den Einsätzen ihre Tücken. Letztens wäre ich bei einem Brandeinsatz beinahe umgekippt. Eine genauere Schilderung dieses Einsatzes unter schwierigen Umständen in meinem nächsten Bericht.
Mit ein wenig Wehmut blicke ich nach Hause, wo nächste Woche der Landesfeuerwehrleistungs-bewerb über die Bühne geht. Leider geht es sich heuer nicht aus daran als Bewerter teilzunehmen. Obwohl die beiden Bewerbstage immer sehr anstrengend waren, war es doch jedes Mal ein groß-artiges Ereignis für mich. Aber endlich kommen meine Urlaube in Sicht. Ende Juli fliege ich für eine Woche nach Bali zum Tauchen. Auf dem Heimweg werde ich in Kuala Lumpur und in Singapur jeweils 3 Tage Halt machen. In Singapur werde ich meine persönliche Reiseführerin haben - Man errinnere sich an meine Bekannte aus Al Ain, die damals leider bereits nach kurzer Zeit nach Hause gegangen ist. Schon praktisch, wenn man Leute aus aller Welt kennt. Ende August geht es dann endlich wieder in die Heimat. Somit bin ich heuer zumindest beim Feuerwehrfest in St. Magdalena dabei. Besonders gespannt bin ich schon auf den Bundesfeuerwehrleistungsbewerb 2012 in Linz (www.linz2012.at) für den die Vorbereitungen, zu denen ich auch aus der Ferne versuche meinen Teil beizutragen, bereits auf Hochtouren laufen.
Auf nach Abu Dhabi
Nächsten Monat kommen neue Herausforderungen auf mich zu. Aber anders, als denn jemals zu erwarten war. Zuerst hatte ich mich ja um eine höhere Stelle beworben. Ich war bereits der letzte im Rennen und hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um alle Forderungen zu erfüllen. Knapp vor dem Ziel wurde die Stelle dann aber leider gestrichen und wird somit nicht besetzt. Als Alternative wurde mir dann eine andere, nicht ganz so hohe aber zumindest etwas höhere Stelle angeboten. Bei dieser hat sich dann aber wieder herausgestellt, dass mir dafür etwas Einsatzerfahrung fehlt. Ein hin und her, man kann es sich nicht vorstellen. Zuletzt wurde es nun so geregelt, dass ich nach Abu Dhabi ins Civil Defence Team wechsle und dort auf eine hoch frequentierte Wache komme. Dort soll ich mehr Einsatzerfahrung sammeln und somit soll sich der Weg nach oben wieder öffnen.
Details über die neue Stelle kommen dann im nächsten Bericht. Nur soweit vorweg: Im Civil Defence Team ist man der einzige Europäer, der mit einer Schicht auf der Wache ist. Das heißt man ist alleine unter lauter Arabern und hat keinen mit dem man Deutsch sprechen kann oder der kurzfristig schnell weiterhelfen kann. Eine spannende Herausforderung, die aber mit meiner mittlerweile gesammelten Erfahrung im Umgang mit den Arabern zu bewältigen sein sollte. Und noch dazu eine Gelegenheit, um vielleicht noch tiefer in manchen Bereich der arabischen Kultur eintauchen zu können.
Den Wechsel nach Abu Dhabi begrüße ich auf der einen Seite sehr, hat man doch dort ganz andere Möglichkeiten. Die Ruhe in Ruwais hat schon auch etwas Angenehmes, aber es ist doch schon zu ruhig hier. Und diese scheinbar endlose Fahrerei, um nach Abu Dhabi oder Dubai zu kommen, habe ich echt schon satt. Auf der anderen Seite werde ich jene Kollegen und vor allem die Araber, mit denen ich mir im letzten Jahr eine gute Beziehung aufgebaut habe, vermissen. Lange dachte ich anders und habe die Ruhe vorgezogen, aber es wird Zeit das gemachte Nest zu verlassen und sich einer neuen Herausforderung zu stellen.
Unruhen in Bahrain und „Halal“
Einer meiner Tauchkollegen in Mussandam war ein Australier, der in Dubai lebt und im Marketing für australisches Fleisch im arabischen Raum tätig ist. Vor einigen Monaten ist auf Grund der Unstabilitäten der Sitz seiner Firma von Bahrain nach Dubai verlegt worden. Obwohl er in einem recht guten und somit auch relativ sicheren Viertel gewohnt hat, sind auch direkt vor seiner Haustür in Bahrain Autos in Brand gesteckt worden. Wenn ich soetwas höre, bin ich immer wieder froh, dass die VAE nach wie vor ein sehr sicherer Platz sind und keinerlei solche Schwierigkeiten hier auftreten.
Den Muslimen ist es nur erlaubt Fleisch zu essen, das „halal“ (arabisch für erlaubt) ist. Das ist ähnlich wie es im jüdischen „koscher“ gibt. Dazu hat mir mein Taucherkollege erzählt, dass beim Schlachten z.B. eines Rinds gewisse Regeln eingehalten werden müssen, damit das Fleisch dann „halal“ ist. So muss das Rind beim Schlachten nach Mekka ausgerichtet sein. Der Schlachter muss ein praktizierender Muslim sein. Bevor dem Rind die Kehle durchgeschnitten wird, wird es nur durch einen Schlag betäubt aber noch nicht getötet. Dies dient wohl dazu, dass das Tier dann besser ausblutet. Beim Durchschneiden wird ein Segnungsspruch gesprochen. In Australien werden viele Schlachthäuser speziell für dieses Prozedere eingerichtet, da der arabische Raum einer der Hauptabnehmer ist.
Übrigens das Ausrichten nach Mekka spielt im Islam eine große Rolle. So habe ich letztens in einem Hotel diese Markierung für die Orientierung beim Gebet gefunden:
Freizeit und Tauchen
Anfang Mai habe ich meine 4 freien Tage wieder einmal in Fujairah verbracht. Natürlich zum Tauchen. Beim Reservieren habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass mein letzter Tauchgang schon 6 Monate her war. Nachdem ein paar Sachen dazwischen gekommen waren, wurde es also wirklich wieder mal höchste Zeit. Einen Tag habe ich wieder in Al Aqah getaucht. Auf dem Programm standen Sharm Rock (11,3 m, 44 min) und Dibba Rock (13,4 m, 54 min).
Am Abend habe ich mich mit Abdelhakeem, einem meiner arabischen Arbeitskollegen, getroffen. Unter anderem hat er mir in Fujairah (Stadt) den Fischmarkt gezeigt. Dort herrschte sehr reges Treiben und es wurden alle möglichen Arten von Fischen und anderen Meerestieren geboten. Recht beeindruckend war ein Bereich direkt vor dem Fischmarkt, wo Fische versteigert wurden, wobei der Auktionator sich eines Megafons bediente.
Am nächsten Tag sind wir von Kalba, Abdelhakeems Heimatort, aus zum Angeln rausgefahren. Mit dabei auch zwei seiner Brüder und sein Neffe. Geangelt wird hier gedoch nicht mit der Rute sondern die Leine wird einfach ins Wasser gelassen und dann mit den bloßen Händen wieder herausgezogen. Gegen Abend hin haben wir dann angefangen Thunfisch zu angeln. Dabei sind wir mit dem Boot ganz langsam übers Wasser gefahren und haben die Leinen hinter uns hergezogen. An meiner Leine waren drei Haken. Wenn ein oder zwei Fische gebissen haben, konnte ich die Leine noch alleine wieder herausziehen. Bei drei Fischen musste mir jedoch Abdelhakeem schon etwas helfen. Zu wenig Kraft in den Fingern... Abdelhakeem hat mir dann erzählt, dass die richtigen Berufsfischer bis zu 10 Haken an einer Leine haben und diese dann alleine wieder rausziehen. Man bekommt auf Dauer sicher mehr Kraft in den Fingern, aber für mich zur Zeit unvorstellbar.
An meinem letzten Tag bin ich nochmal tauchen gegangen. Diesmal in Mussandam, einer omanischen Exklave. Bei meinem letzten Aufenthalt in Fujairah ist ja diese Tauchfahrt nicht zustande gekommen, da nicht genug Anmeldungen waren. Da war war die Freude diesmal natürlich umso größer. Von Mussandam aus gab es zwei Tauchgänge am Lima Rock (22 m, 49 min) und bei Ras Sanut (17,2 m, 57 min). Die Inseln vor Mussandam sind durch einen steilen Abfall der Felsen ins Meer gekennzeichnet. Dadurch braucht man nicht weit hinaus fahren, um auch etwas tiefere Tauchgänge zu machen. Aber es stimmt schon, dass man das meiste und schönste in 3 m Tiefe sieht. Beim Lima Rock habe ich zum ersten Mal einen kleinen Rochen gesehen.
Ausflug nach Qatar zum MotoGP
Anfang April habe ich eher zufällig erfahren, dass in Qatar ein MotoGP-Rennen stattfindet. Da ich schon immer einen Abstecher dorthin machen wollte, haben mein Kollege Mike und ich kurzerhand Tickets gebucht und sind nach Doha geflogen.
Da ich ja schon länger im arabischen Raum bin, war jetzt Doha selber nicht so besonders spannend. Die Ähnlichkeit mit den VAE lässt sich nicht abstreiten und daher war der Reiz des ganz Neuen recht gering. Trotzdem waren ein Spaziergang an der Strandpromenade und der Besuch des Marktes im Stadtkern recht angenehm.Die Rennstrecke liegt etwa 30 km nördlich der Stadt. Die Taxifahrten hin und zurück waren teils etwas abenteuerlich. Vor allem die Preisverhandlungen. Die öffentliche Anbindung lies generell etwas zu wünschen übrig. Wir hatten ja überlegt selber mit dem Auto nach Doha zu fahren. Vom Flughafen aus liegt ja Ruwais ja schon fast auf halben Weg dorthin und so mussten wir ja zuerst in die „falsche“ Richtung fahren, um zum Flug zu kommen. Doch obwohl nur ein kleiner Teil der Fahrstrecke über Saudi-Arabien ginge, benötigt man ein Transitvisum, das man in der Botschaft in Abu Dhabi beantragen muss. Also auch nichts gewonnen.
Es stimmt schon, wenn gesagt wird, dass man bei solchen Ereignissen im Fernsehen mehr und besser sieht. Aber niemals kann Fernsehen das Dröhnen der Motoren und Auspuffe aber schon gar nicht den Gestank der Abgase so lebendig übertragen. Am ersten Tag hatte ich keine Ohropax mit. Ich dachte mir, dass es schon nicht so tragisch ist. Am zweiten Tag habe ich mir dann welche in der Stadt gekauft und sie auch wirklich gerne reingegeben. Es war schon verdammt laut. Schlussendlich war es toll einmal bei einem MotoGP-Rennen dabei gewesen zu sein.Unser Teaboy Dhiman
Auf der Feuerwache gibt es „Teaboys“, die sich um die Verpflegung der Mannschaft kümmern. Einer von ihnen ist Dhiman aus Indien. Er ist ein gutes Beispiel für viele der einfachen Gastarbeiter in diesem Land.
Dhiman hat hier sicher nicht die allertollsten Bedingungen zum Arbeiten. Er verdient etwa 200 Euro im Monat. Weil er recht fleißig ist, verdient er sich mit ein paar Serviceleistungen (z.B. Einholen vom Supermarkt, Gepäck tragen usw.) nochmal soviel dazu. Zum Wohnen hat er kleines Zimmerchen auf der Wache. D.h. natürlich, dass er bei jedem Alarm in der Nacht geweckt wird. Dhiman müsste 6 Tage die Woche arbeiten. Doch meistens arbeitet er die ganze Woche durch. Denn an seinem freien Tag könnte er in Ruwais ja nicht allzuviel unternehmen und würde er nach Abu Dhabi fahren, würde dieses Geld wieder beim Ersparten fehlen, das er nach Hause zu seiner Familie schickt. Heuer hat er das erste Mal seit 2 Jahren wieder einen Heimaturlaub bekommen. Da konnte er das erste Mal seit 2 Jahren wieder sein kleines Kind in den Arm nehmen.
Als Europäer kann man sich dieses Leben kaum vorstellen. Das Tragische ist, dass die Gastarbeiter so etwas auf sich nehmen, weil dort, wo sie herkommen, die Löhne und Arbeitsbedingungen noch viel schlimmer sind.
Dhiman ist wirklich ein ganz toller Kerl. Er ist immer hilfsbereit und sowieso immer bereit zu einem Späßchen. Wenn ich mir Dhiman so ansehe, dann wird mir immer erst so richtig bewusst, wie gut wir es eigentlich haben.
Persönlich
Wie eh und je zwickt mich das Heimweh zumindest so ein bisschen. Aber ich merke, wie es immer weniger wird. Das viele Grün von zu Hause geht mir am meisten ab. Nur zu gewissen Anlässen, die man mit schönen Erinnerungen an zu Hause verbindet, denke ich mir, dass ich etwas versäume. Dazu hatte ich letztens mit unserem Botschafter Dr. Lauritsch einen interessanten Plausch in der Kirche. Er hat mir erzählt, dass er in den letzten 15 Jahren immer wieder eine Zeit lang im Ausland gearbeitet hat und jedesmal wieder bei seiner Heimkehr festgestellt hat, dass er zu Hause nichts versäumt hat. Letztendlich halte ich mir immer vor, dass es wohl wirklich so ist.
Das Schlimme ist, dass man je länger man von zu Hause weg ist immer mehr vergisst. Manchmal ist es mir schon passiert, dass mir Personen aus der Heimat in den Sinn kommen, mir aber der Name der Person zumindest nicht mehr gleich einfällt. Schon erschreckend, aber es heißt nicht um sonst: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Meinen nächsten Heimaturlaub habe ich für Mitte August geplant. Das würde bedeuten, dass ich dann seit 13 Monaten keinen österreichischen Boden betreten habe. Eine verdammt lange Zeit. Aber dann werde ich sehen, wie viel ich wirklich versäumt habe.
Die nächste Zeit wird auf jeden Fall spannend, da es jetzt wieder beginnt richtig heiß zu werden. Schon jetzt haben wir tagsüber Temperaturen um die 35°C. Und bald wird das Thermometer wieder bis zu 50°C anzeigen. Dann muss ich mir echt etwas einfallen lassen, um nicht heuer wieder den gleichen Fehler wie voriges Jahr zu machen und im Sommer mit dem Laufen aufzuhören. Aber es gibt nichts was ich mehr hasse, als dieses stupide Laufen auf einem Laufband in einer Halle. Mal sehen.
2 Wochen auf der Feuerwache Al Falah
Der Zug in Al Falah besteht aus KDO1, KDO2, RLF-A 2000, DLK54, TLF-A 7000 und ASF. Auch hier arbeiten neben den einheimischen Feuerwehrmännern noch türkische und jordanische Feuerwehrmänner der EFRC. Gearbeitet wird im 24h Dienst. Dem Dienst folgen 48h Freizeit. Also das gleiche System wie ich es zuvor schon in Al Ain hatte.
Al Falah hat doch ziemlich das größte Einsatzaufkommen aller deutsch besetzten Wachen im Emirat Abu Dhabi. Verkehrsunfälle werden von der Rescue abgewickelt, aber sonst hat man das breite Sprektrum einer Großstadt von der Türöffnung bis zum Hochhausbrand. Die Anfahrten werden oft durch das hohe Verkehrsaufkommen in der Innenstadt behindert.
Die Abwechslung hat mir recht gut getan. Auf Grund der vielen Einsätze war es doch etwas anstrengender als in Ruwais, aber so konnte ich wieder etwas dazulernen und einiges an Routine und Erfahrung gewinnen.
Mein erster 10 km Lauf
Am Wettkampftag ging es schon früh los. Um 6 Uhr morgens habe ich meine Startnummer abgeholt und um 7 Uhr war Startschuss. Es waren zwei Runden je 5 km zu absolvieren. Der Großteil der Strecke führte über die Parkplätze und Außenanlagen der Zayed Sports City. Besonders schön war der Weg zurück in Richtung Ziel, wobei man auf die große Moschee mit dem Sonnenaufgang im Hintergrund zugelaufen ist. Das intensive Training im Vorfeld hat sich ausgezahlt und so habe ich die Strecke in einer Nettozeit von 57:54 zurückgelegt.
„Nachspiel“ meiner Augenlaser-OP
Schattenseiten des Reichtums
Wohlhabende und geschäftlich sehr beschäftigte Eltern haben oft relativ wenig Zeit für ihre Kinder. So kann es vorkommen, dass die Kinder Zeit bei den Eltern „einbuchen“ müssen, um diese alle ein bis zwei Wochen für eine Stunde sehen zu können. Die Kinder werden dann in der Regel von Maids großgezogen, die hauptsächlich Englisch sprechen. Auch in der Schule ist die Unterrichtssprache Englisch. Das führt manchmal dazu, dass die Kinder besser Englisch als ihr eigentliche Muttersprache Arabisch sprechen.
Besuch meiner Eltern
Zum krönenden Abschluss sind wir am letzten Tag zum Fridaybrunch ins Hyatt Capital Gate Hotel. Das Capital Gate trägt den Weltrekord als der am stärksten geneigte Turm der Welt, da es sich um 18° neigt. Bei tollem Essen haben wir die Aussicht aus einem der obersten Stock des 35 Stockwerke hohen Hotels genossen.
Meinen Eltern hat ihr Aufenthalt sehr gut gefallen und es war recht interessant für sie zu sehen wie ich hier lebe.
Persönlich
Viele werden sich jetzt sicher fragen, warum sie jetzt einen Bericht aus den VAE bekommen, obwohl geplant war, dass ich seit 2 Monaten schon wieder daheim bin. Nunja, die Antwort ist recht einfach: Ich habe meinen Vertrag verlängert. Es ist mir nicht leicht gefallen, denn ich vermisse meine Heimat schon sehr. Aber nach langem Hin und Her habe ich mich entschlossen auf mein Herz zu hören und der Liebe wegen meinen Aufenthalt in den VAE zu verlängern. Die Entscheidung war nicht einfach und entsprechend geht es bei mir gefühlsmäßig auf und ab. Deshalb gibt es momentan auf meiner Skala auch nur 6.5 Punkte. Trotzdem bleibe ich guter Dinge, dass es wieder nach oben geht. Besonders freue ich mich schon auf den Besuch meiner Eltern im Jänner.
Tauchen
Ende Oktober habe ich 2 Tage in Dibba verbracht, um vom Le Meridien Al Aqah aus zu tauchen. Wie zuvor schon einmal in Dubai, war ich wieder mit AlBoom Diving unterwegs. Al Boom ist zwar etwas teuerer, dafür wird aber großer Wert auf Sicherheit und Professionalität gelegt. Am ersten Tag gab es zwei Tauchgänge. Zuerst entlang der Martini Wall (Um den namensgebenden Martini Rock bin ich schon zuvor einmal getaucht) (14,9m, 57 min), dann um den Sharm Rock (11,9m, 51 min). Hier wurde ich gleich mehrfach belohnt und so bekam ich eine Meeresschildkröte, 3 kleinere Haie und einen Kalmar zu Gesicht. Zum Abendessen habe ich die Möglichkeit genutzt und bin zu einem Hotel in der omanischen Exklave Mussandam nur unweit von Dibba gefahren. Somit war ich nun auch in einem weiteren Land zu Besuch.
Am zweiten Tag ging es dann zum Dibba Rock (12,8m, 50 min) und noch einmal zum Sharm Rock (10,5m, 55 min), wo ich nochmals eine Meeresschildkröte sehen konnte.
Masdar City
Letztens habe ich Masdar City, gleich außerhalb von Abu Dhabi in der Nähe des Flughafens, besucht. Masdar City ist ein Projekt bei dem eine Musterstadt gebaut wird, die rein durch erneuerbare Energien versorgt und emissionsarm betrieben werden soll. Das Projekt ist doch ein recht interessanter Vorstoß, wenn man bedenkt, dass die VAE zu den Ländern mit dem höchsten Wasserverbauch und Müllvolumen pro Kopf zählen.
Bisher ist nur ein kleiner Teil der Stadt komplett fertig gebaut, darunter das Masdar Institute, eine wissenschaftliche Forschungsanstalt, im Stadtkern mit Banken, Kantine, Cafes und kleinen Geschäften herum. Vom Parkplatz kann man dorthin mit einem PRT – Personal Rapid Transit – fahren. Ein solches Fahrzeug gilt als öffentliches Verkehrsmittel, ist aber nicht an einen Fahrplan gebunden und steuert selbstbestimmte Ziele an. Für mich als Mechatroniker natürlich sehr spannend, da sich das Fahrzeug an Magneten in der Straße orientiert und automatisch die Route bestimmt, der es dann entlang fährt.
Ein interessanter Ansatz zur Energieeinsparung ist die Verwendung eines Windturms anstatt von Klimaanlangen. Eine eigentlich uralte Technik, bei der unter Ausnutzung des Kamineffektes im Turm eine Kühlung des Gebäudes erwirkt wird. In Masdar City wird versucht die Technik, z.B. unter Berücksichtigung aktueller Wetterdaten, zu optimieren.
Al Dhafra Festival
Neben dem Festival gab es auch noch eine Ausstellung der Police, wo die verschiedenen Abteilungen der Police und deren Einsatzmöglichkeiten vorgestellt wurden. Dabei bin ich auch ein Gefährt gestoßen, das ich mir dann zum Geburtstag wünsche, damit ich von meiner Wohnung zur Wache und zurück fahren kann (siehe Foto).
Pilgerreise nach Mekka
Während der Reise trägt man weiße, ungesäumte Tücher. Man darf sich nicht rasieren oder kämmen und weder Haare noch Nägel schneiden. In Mekka wechselt man dann seine Kleider, wäscht sich, rasiert sich und schneidet sich zumindest die Haarspitzen und Nägel. Damit werden symbolisch die Unreinheiten und somit auch die Sünden entfernt und man erlangt seine Reinheit wieder. Danach geht man sieben Mal um die Kaaba, einen Würfel, der einen schwarzen Stein beinhaltet, und trinkt Wasser aus dem Zamzam-Brunnen.
Heutzutage ist so eine Reise ja relativ unproblematisch, aber man stelle sich vor wie es damals war, als man noch tagelang auf einem Kamel hinreiten musste.
Thailand Spezial
Abu Dhabi Film Festival
Mitte Oktober hat in Abu Dhabi das Abu Dhabi Film Festival statt gefunden, bei dem auf drei Standorten, über die Stadt verteilt, 9 Tage lang Filme gezeigt wurden. Im Hotel Fairmont Bab Al Bahr wurden die Filme in einem Freiluftkino vorgeführt. Hier habe ich mir den schwedischen Film „Stockholm östra“ (Stockholm Ost) angeschaut. Der Film handelt von einem Mann, der eine Affäre mit einer verheirateten Frau beginnt. Die Liebesbeziehung ist jedoch von dem Geheimnis überschattet, dass er ihre Tochter bei einem Autounfall angefahren hat, in dessen Folge sie zu Tode gekommen ist. Entsprechend spannend wird der Film, als die Frau dahinter kommt. Der Film war im Original auf Schwedisch mit englischen Untertitel. Natürlich brauchte ich schon die Untertitel, um alles zu verstehen, ich war aber sehr überrascht, dass ich vom Originalton sehr viel verstanden habe.
Die Weltpremiere des emiratischen Liebesdramas „Sea Shadow“ konnte ich leider nicht sehen, da ich an den Vorführtagen in der Arbeit war. Aber diesen Film werde ich mir sicher noch ansehen, sobald er regulär in die Kinos kommt. Der Trailer war sehr interessant, da der Film Gegensätze, und damit auftretende Probleme, zwischen emiratischen Traditionen und der Moderne beleuchtet.
Scharia
Im Islam gilt die Scharia als Gesetzbuch. Sie gilt aber nicht nur als Gesetzbuch alleine, sondern regelt quasi das gesamte Leben der Muslime. Teilweise sieht sie auch sehr strenge Strafen vor. So wurde mir von einem Kollegen erklärt, dass bei einem Diebstahl als Strafe die Hand abgenommen wird. Sollte man dann noch weiter stehlen, werden auch der Reihe nach die andere Hand, die Füße und schlußendlich auch der Kopf abgenommen. Er hat mir auch erzählt, dass es in Saudi-Arabien so streng ist, dass man theoretisch unter freiem Himmel, mit seinen Wertsachen um sich ausgebreitet, schlafen kann ohne Angst haben zu müssen bestohlen zu werden. Man möchte jetzt meinen, dass dann ziemlich viele Leute nur mit einer Hand herumlaufen, was aber nicht der Fall ist. Es ist nämlich die Möglichkeit vorgesehen dem Schuldigen zu verzeihen. So kann der Schuldige über die Gerichtsverhandlung bis zur Urteilsvollstreckung immer wieder um Verzeihung bitten. Wird ihm vergeben, so kommt er nochmal mit dem Schrecken davon.