Freizeit und Tauchen

Zuletzt war ich im Juni wieder einmal in Fujairah tauchen. Eigentlich würde ich gerne noch öfter tauchen gehen, aber die 5 Stunden Anfahrt aus Ruwais hatten es doch ganz schön inne. Aber da jetzt aus Abu Dhabi die Anfahrt nur mehr 3 Stunden beträgt, ist ja Besserung in Sicht. Diesmal standen Martini Rock (19,8 m, 37 min) und Shark Island (13,8 m, 46 min) auf dem Programm. Ich muss gestehen die Tauchplätze in Fujairah werden schon etwas fad, wenn man schon öfters dort war. In Zukunft werde ich dort eher nur mehr bei den Inch Capes (2 Schiffwracks) oder am Dibba Rock tauchen. Um den Dibba Rock ist ein Naturschutzgebiet und dementsprechend kann man sich dort doch eines erheblich besseren Fischbestandes erfreuen.

 

Den Ausflug habe ich auch wieder genutzt um mit meinem einheimischen Freund Abdelhakeem fischen zu gehen. Diesmal sind wir zwei alleine mit dem Boot rausgefahren. Zuerst mussten wir jedoch das Boot betanken. So habe ich das erste mal Bekannschaft mir einer Bootstankstelle geschlossen. Draußen am Meer durfte ich dann auch einige Zeit das Boot steuern. Schon etwas anderes als eine Zille, die das einzige Gefährt war, das ich auf dem Wasser bisher steuern durfte.

 

 

 

Am letzten Tag meines Ausflugs war ich wieder in Mussandam tauchen. Diesmal an den Tauchplätzen Marobi (30,5 m, 51 min) und Ras Lima (20,4 m, 52 min). Unterm Strich kostet der Tauchausflug nach Mussandam etwa 20 EUR mehr, jedoch zahlt es sich auf jeden Fall aus. In Zukunft werde ich also nach Möglichkeit eher in Mussandam tauchen gehen.


Feuerwache Mussafah 33

Seit meiner zweiten Woche in Abu Dhabi bin ich nun auf der Civil Defence Wache Mussafah 33. Da unser Team zur Zeit unterbesetzt ist, arbeiten wir alle im Tagdienst. Die einheimischen Feuerwehr-männer auf der Wache arbeiten im 24h-Dienst, gefolgt von 48h Freizeit. Der Zug auf Mussafah 33 besteht aus KDO, RLF-A 2000, TLF 7500, TLF 16000, einem Löscharm und einem Auflieger mit 40.000 Liter Wasserinhalt. Daneben gibt es auch noch einige Sonderfahrzeuge auf der Wache.

 

Mussafah ist quasi das Industriegebiet von Abu Dhabi. Das Einsatzgebiet ist deshalb sehr umfangreich. Erstens vom Gefahrenpotential, da hier ein Hüttenwerk, viele Werkstätten und chemische Betriebe vorhanden sind. Auch Schiffsbrände in den Hafenanlagen von Mussafah und Flugzeugbrände auf dem Militärflughafen Al Dhafra sind möglich. Und zweitens von der Größe. Mussafah 33 kann sogar für Einsätze auf der Autobahn bis nach Tarif, also den halben Weg bis nach Ruwais, gerufen werden.

 

Mit den Einheimischen auf der Wache bin ich in relativ kurzer Zeit schon wieder recht gut zusammengewachsen. Dadurch, dass ich mich immer recht bemühe mein bescheidenes Arabisch bei jeder Gelegenheit an den Mann zu bringen, haben sie mich sehr schnell akzeptiert. Natürlich merkt auch einfach, dass ich schon länger im Land bin, und dadurch auch einen gewissen Umgang mit den Einheimischen mittlerweile inne habe.

 

Der Wacheoffizier auf Mussafah 33 ist Captain Ali. Bei ihm hatte ich sofort einen Stein im Brett, da er schon ein paar mal in Österreich auf Urlaub war und es ihm in unserer Heimat sehr gut gefallen hat. Wir sitzen oft in seinem Büro und plaudern über alles Mögliche. Er kann recht gut Englisch und ist ein sehr aufgeschlossener Mensch. Daher denke ich, dass wir sicher in Zukunft gut zusammen arbeiten werden und viel Positives bewegen können.

 


Civil Defence Projekt

Seit Anfang Juli bin ich nun im Civil Defence Projekt in Abu Dhabi. Dieses Projekt gilt als etwas anspruchsvoller, da man der einzige Europäer und somit der erste und alleinige Ansprechpartner für alle Fragen auf der Wache ist.

 

In der ersten Woche gab es eine Einführung. Mein neuer Teamhead ist mit mir alle von uns besetzten Wachen abgefahren. Dann haben wir das deutsche Feuerwehrsystem durchgenommen und ich habe einen dicken Ordner mit allen möglichen Vorschriften, Lern- und Nachschlageunterlagen bekommen. Zuerst stand ich dem ganzen etwas skeptisch gegenüber. Aber das eine oder andere Detail habe ich dabei noch gelernt. Hätte das jemand mit mir gemacht, als ich hier angekommen bin, hätte ich mir alle zehn Finger abgeschleckt. Dann haben wir noch Planspiele im Bezug auf Abu Dhabi gemacht. D.h. konkret knifflige Lagen, vorzüglich mit Hochhausbränden, und personell bescheiden besetzte Züge. Die Planspiele waren dementsprechend schwer, aber auch sehr lehrreich.

 

Vor meinem Wechsel habe ich mir natürlich so meine Gedanken gemacht, wie es wohl im neuen Team bzw. in Abu Dhabi generell werden wird. In Ruwais war ich doch recht verwöhnt, da ich mit vielen so gute Beziehungen geknüpft habe. Aber ich darf mich nicht beklagen. Ich bin im neuen Team sehr aufgenommen worden und auch mit einigen Leuten aus den anderen Teams, die teilweise bei uns im Haus wohnen, konnte ich mich schon anfreunden.


Harte Einsätze – Meine letzte Zeit in Ruwais

Ruwais war was Einsätze betroffen hat größtenteils ein verschlafenes Nest, aber in meinen letzten 2 Monaten dort bin ich nochmal ordentlich drangekommen. Bei einem Einsatz bin ich nicht nur an, sondern über meine Grenzen gekommen. Der Hauptgrund dafür lag maßgeblich in der eigenen Lage, die an diesem Tag recht besch...eiden war. Auf Grund eines Scheichbesuchs im 1 Fahrtstunde entfernten Tarif wurde mir der halbe Zug abgezogen, der dort einen Brandsicherheitswachdienst durchführte. Also stand ich mit einem weiteren deutschen Kollegen, einem einheimischen Supervisor, 4 Feuerwehrmännern und 3 Fahrern da.

 

Bei der Ankunft stand eine ganzer Barackenblock, bestehend aus ca 8-10 Baracken, in einem Arbeitercamp in Flammen. Nur mit Glück, da wir das Camp schnell gefunden hatten, was hier nicht immer selbstverständlich ist, konnten wir die Ausbreitung verhindern. Auch die „Paki-Power“ war recht hilfreich. Unverstellbar wie schmerzbefreit die Campbewohner teilweise sind und ohne Atemschutz oder persönlicher Schutzausrüstung jeden auffindbaren Schlauch in die Hand nehmen und da rangehen. Aber verständlich, da teilweise ihr gesamtes, wenn auch bescheidenes, Hab und Gut in den Baracken ist.

 

Auf Grund der Personalknappheit habe ich auch selber mit angepackt. An dem Tag hatte ich noch nicht viel getrunken und es dauerte bis Wasservorräte nachkamen. Wir hatten quasi nichts mit, da das Trinkwasser sonst immer in den abgezogenen Fahrzeugen lagert. Schnell musste ich feststellen, das große Hitze und Wassermangel keine gute Kombination sind. Es ging mir dann nicht sonderlich gut und ich musste mich einige Zeit in das nachgekommene ASF setzen, um wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen.

 

Etwa 2 Wochen später hatte wir nochmals einen packenden Einsatz. Ein Tankauflieger mit 40.000 Liter Diesel war in Brand geraten. Es bestand die Gafahr der Ausbreitung auf einen nahen stationären Dieseltank. Diesmal wurde ich aus der Freizeit nachalarmiert. Obwohl es früh am Vormittag passierte, war es schon verdammt heiß. Auch bei diesem Einsatz bin ich wieder relativ schnell an meine Grenzen gekommen. Unfaßbar wie die Hitze einem zusetzt. Nach langem Kühlen und einer ordentlichen Schaumschlacht gelang es uns jedoch den Brand zu löschen.

 

Dann hieß es "Bye-bye" zu sagen zu meinen Freunden in Ruwais...


 





 


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