Neue Wohnungen

Seit doch schon einiger Zeit wohnen der Großteil meiner Kollegen und ich nun etwas außerhalb von Abu Dhabi in Bani Yas. Zwar wohne ich jetzt um einiges weiter weg von meiner Feuerwache, aber da der Weg zur Arbeit nun fast ausschließlich über die Autobahn führt und das Warten an Ampeln im Stadtbereich somit entfällt, fahre ich höchstens fünf Minuten länger. Die Wohnungen sind sehr groß und an und für sich recht vorzeigbar. Mal abgesehen davon, dass im Bad das Wasser überall hinläuft, bloß nicht in den Abfluss, aber solche Kleinigkeiten erschrecken mich nach drei Jahren im Land fast nicht mehr.

 

Die Anfangszeit in den neuen Wohnungen war jedoch, und ist teilweise noch immer, gespickt mit Problemen. Das Haus hängt nicht an einer festen Stromleitung sondern an Notstromgeneratoren. Dadurch kam es zu einigen Stromausfällen, manchmal weil einfach vergessen wurde die Generatoren zu betanken. Einige Zeit hing das Haus auch nicht an der Ortswasserleitung sondern wurde von Wassertankern beliefert. Da war es empfehlenswert nur Wasser aus Flaschen zu trinken und zum Kochen zu verwenden. Schon das Duschen war problematisch und führte zu dem einen oder anderen Ausschlag. Das größte Problem ist mit Abstand aber eine Flotte von Klimaanlagenkompressoren mit dazugehörigen Notstromaggregaten gleich gegenüber vom Haus. Die Kompressoren dienen zur Kühlung eines anliegenden Einkaufszentrums. Davon ging anfangs ein Lärmpegel aus, der das Leben, besonders das Schlafen, erheblich beeinträchtigte. Auf meinem Balkon haben wir 95 dB gemessen. Der Arbeitsschutz würde bei einem solchen Pegel doppelten Gehörschutz vorsehen. Heute sind die Kompressoren an der festen Stromleitung und um das Areal wurde eine Lärmschutzwand gebaut, so dass es mittlerweile einigermaßen erträglich ist. Ich denke, wenn alle Probleme einmal behoben sind, könnte es sogar so ruhig und gemütlich wie damals in Ruwais werden.

 

 

Das Einkaufszentrum nebenan bietet natürlich viele Annehmlichkeiten, doch fehlen mir die Geschäfte in der Umgebung meiner alten Wohnung sehr, wurde ich dort ja schon überall mit Handschlag oder Nasenkuss begrüßt. Besonders fehlt mir die Baqala (bei uns würde man das einen Greißler nennen) gleich gegenüber vom Haus. Zwar war die meistens ein kleines bisschen teurer, aber der Weg war nicht weit und man konnte sogar anrufen und liefern lassen. Auch das Sortiment war nicht das größte, aber wenn man ganz genau geschaut hat, war fast alles erhältlich. Manchmal musste man nur etwas suchen, weil eben nur zwei Flaschen von einen Produkt in den kleinen Regalen Platz haben.

 

Bei meinem Friseur Mustafa fahre ich heute noch öfters vorbei, wenn ich ohnehin in der Gegend zu tun habe. Wir können uns zwar nur beschränkt unterhalten, weil er nicht so gut Englisch kann und ich nicht so gut Arabisch, aber bei ihm kann ich mich darauf verlassen, dass die Frisur und die Rasur ordentlich sind. Mustafa ist übrigens aus Syrien und hat mir bei einem meiner letzten Besuche erklärt, dass er gerade aus dem Heimaturlaub zurückgekommen ist. Als ich ihn gefragt habe, ob das denn nicht gefährlich war, hat er nur gemeint, dass zwar ziemlich viel geschossen wurde, aber sonst alles in Ordnung ging.

 

Normalerweise bin ich ja beim Einrichten von Wohnungen eher faul, aber man merkt natürlich den Einfluss von Joy und so haben wir die neue Wohnung mit einigen Bildern und Pflanzen versehen, um eine gute Wohnatmosphäre zu schaffen.

 


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