Reiseroute

Von 03. Jänner bis 12. Jänner

  • Flug mit SriLankan Airlines über Colombo nach Kuala Lumpur
  • Mit dem Bus weiter nach Melakka
  • 3 Nächte in Ringos Foyer
  • Mit dem Bus über Kuala Lumpur nach Tanah Rata
  • 2 Nächte in Kangs Travellers Hotel
  • Mit dem Transferbus nach Georgetown
  • 2 Nächte im Red Inn Heritage
  • Mit dem Bus nach Ipoh, von dort weiter mit dem Zug nach Kuala Lumpur
  • 1 Nacht im Fernloft@KL
  • Rückflug mit SriLankan Airlines über Colombo nach Abu Dhabi

Malakka

Nachdem ich letztes Jahr schon in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur war, wollte ich dieses Jahr etwas mehr sehen vom Rest des Landes. Die Anreise von Kuala Lumpur nach Malakka war etwas holprig. Der erste Überlandbus war voll und so musste ich über 2 Stunden auf den nächsten Bus warten. Die Besonderheit bei dieser Reise war, dass ich nur die Flüge und die ersten beiden Nächte in der Herberge gebucht hatte. Der Rest der Planung war also flexibel. Durchaus günstig, denn im Wartebereich des Busbahnhofs bin ich mit einem Finnen ins Gespräch gekommen. Eigentlich hatte ich überlegt mehr Zeit im späteren Verlauf der Reise in Ipoh zu verbringen. Er hat mir aber erzählt, dass in Ipoh nicht viel los ist und Georgetown die schönste Stadt Malaysias sei. Daraufhin habe ich meine Reise später dann noch umgeplant.
 
In Malakka musste ich am Busbahnhof in einen Stadtbus umsteigen. Für die Herberge hatte ich eine Beschreibung laut der ich bei einer gewissen Moschee aussteigen sollte. Der Busfahrer hat mir aber bei der falschen Station gesagt, dass ich aussteigen muss. Also musste ich einige Leute nach dem Weg fragen. Taxifahrer anreden ist übrigens total sinnlos, weil die natürlich Geld verdienen und nicht nur Auskünfte erteilen wollen. Am Schluss bin ich dann mit einiger Verspätung in der Herberge eingetroffen. Am Eingang heißt es wie vielerorts hier Schuhe ausziehen. Der Betreiber Howard hat schon auf mich gewartet. Er war ein sehr lustiger Kerl und hat dauernd die Gäste untereinander vorgestellt oder mit ihnen abends ferngesehen.
 
Am ersten Tag habe ich mich hauptsächlich rund um den „St. Paul Hügel“ umgesehen. Hier treffen die großen Epochen der Geschichte Malakkas auf einander. Unter anderem ist hier ein Replikat des Palastes des Sultans von Malakka. Zu seiner Zeit entwickelte sich Malakka zu einem wichtigen Handelsposten.
 

 
 
Aus der portugiesischen Zeit findet man die Ruinen der „St. Paul Kirche“ auf der Spitze des St. Paul Hügel und die „Porta de Santiago“, das letzte Überbleibsel der Festung „A Famosa“.
 

 
 
Dann gibt es noch den „Red Square“ mit dem „Stadthuys“ aus der niederländischen Kolonialzeit zu besichtigen. Im Stadthuys ist eine umfassende Ausstellung der Geschichte Malakkas.
 
 
Abends auf dem Weg zurück zur Herberge bin ich dann noch durch den Nachtmarkt entlang der Jonkerstreet geschlendert. Hier preisen die Händler unterschiedlichste Waren an und an vielen Ständen gibt es auch Essen und Getränke. An einem Stand hat ein älterer Herr mit einer Maschine Zuckerrohr ausgepresst und frischen Zuckerrohrsaft hergestellt hat. Zum Saft habe ich mir ein chinesisches Küchlein gegönnt, dessen Namen ich leider nicht aufnehmen konnte. Auf jeden Fall war beides sehr lecker.
 
 
Am zweiten Tag habe ich vor der Herberge Howard beim Frühstück getroffen. Er hat mir empfohlen auch „Laksa“ zu probieren. Laksa ist eine sehr scharfe Suppe aus Kokosmilch und Curry mit Nudeln und weiteren Einlagen wie Schrimps oder Fleisch. Fürs Frühstück ist die Suppe doch recht deftig aber gut. Ich habe versucht wie die Einheimischen auch die Suppe mit einem Löffel und Stäbchen zu essen. Gar nicht so leicht. Am Tisch saß auch Sun aus China. Nachdem Frühstück habe ich dann Chinatown besichtigt. Dort ist mir Sun über den Weg gelaufen und wir haben dann einige Sehenswürdigkeiten gemeinsam angesehen. Sie konnte zwar nicht viel Englisch, aber es war umso interessanter zu sehen, wie viel man auch ohne Sprache kommunizieren kann. Chinatown hat den Status eines UNESCO Weltkulturerbes. In dem Gebiet sind sehr alte Häuser und mitten darunter auch einige Tempelanlagen. Übrigens der Turm im Foto rechts ist keine Pagode sondern das Minarett einer Moschee. Hier sieht man den fernöstlichen Einfluss auf den Islam.
 
 
Zwischendurch habe ich „Kacang“, eine Art Eis, probiert. Es war sehr interessant bei der Herstellung zuzusehen. Das Eis wird erzeugt indem ein Eisblock mit einer Maschine abgeschabt wird.
 
Später ging es in das „Baba und Nyonya Museum“. Darin wird entlang einer Führung durch das traditionell eingerichtete Haus über die Geschichte und das Leben der chinesischen Einwanderer (oft auch als Peranakan bezeichnet) berichtet. Die Führerin hatte eine etwas trockene Art, aber durch den einhergehenden trockenen Humor hat sie für einiges an Gelächter gesorgt. So hat sie z.B. erklärt, dass eine Abdeckung, mit der die Stiege zum 1. Stock in der Nacht aus Sicherheitsgründen verschlossen wird, dazu dient den Ehemann daran zu hindern zu später Stunde heimlich nach Hause zu kommen oder sich nochmal davonzuschleichen. Später hat sie uns auch Körbe gezeigt, in denen der Braut bei der Hochzeit die Geschenke des Bräutigams überreicht werden. Dazu hat sie erklärt, dass die Körbe früher sehr groß waren, um auch Lebensmittel usw. aufnehmen zu können, aber heute kleiner ausfallen, weil Diamanten und Kreditkarten nicht so viel Platz brauchen.
 
Danach bin ich noch entlang dem Malakkafluss spaziert. Die Häuser an den Seiten sind sehr schön bemalt und teilweise geht man über Stege über dem natürlichen Flussufer.
 
 
Am Abend hat Howard mit uns eine Radtour zu einer Straße mit vielen Straßenküchen gemacht. Es war etwas gewöhnungsbedürftig mit dem Rad im Linksverkehr zu fahren. Gut, dass die Strecke nicht allzu weit war. Das besondere an diesen Straßenküchen war, dass sonst fast nur Einheimische dorthin kommen. Also ist man abseits vom Tourismus. Das Essen dort war sehr lecker, aber leider konnte ich mir nicht merken, wie das Gericht geheißen hat.
 
Zuletzt habe ich noch eine Bootsfahrt auf dem Malakkafluss mitgemacht und mir den Weg noch einmal bei Nacht angesehen, den ich zuvor schon während des Tages zu Fuß erkundet habe.
 

Cameron Highlands – Tanah Rata

Der letzte Teil der Fahrt nach Tanah Rata führt über eine kurvenreiche Bergstraße. Man hat imposante Ausblicke auf die Landschaft, aber wenn dem Bus ein LKW entgegen kommt, wird die Straße schnell auch sehr eng. Bei einer Begegnung in einer Kurve ist der Bus sogar an einer, die Straße begrenzende, Steinmauer gestreift. Tanah Rata kann man eher als Bergdorf bezeichnen. Hauptsächlich spielt sich alles entlang der Hauptstraße durch das Dorf ab. Dennoch ist man auch dort sehr modern. Es gibt sogar einen Starbucks dort und als ich nach Postkarten gefragt habe, hat der der Besitzer der Unterkunft scherzhalber gemeint, dass heutzutage keiner mehr so etwas benützt. Er empfahl meine Grüße per E-Mail oder Facebook zu übermitteln. Tanah Rata liegt auf etwa 1400m Seehöhe. In der Nacht war es verglichen mit Malakka sehr kühl und der Schlafsack war da schon recht angenehm.

 

                       

Am nächsten Tag habe ich bei einer Wanderung durch den Dschungel mitgemacht. Nach fast zweistündiger Wanderung und einigen „Sonderprüfungen“ konnten wir uns Rafflesia ansehen. Dieses Gewächs, das einer riesigen Blüte gleicht, ist aber keine normale Blume wie man meinen möchte sondern eine parasitische Blütenpflanze. Die Rafflesia sind nach ihrem Entdecker Sir Raffle benannt. Nach dem ersten Öffnen blühen sie für eine Woche und gehen dann wieder ein. Der Führer hat gemeint, dass sie dann beginnen wie Elefantenmist zu stinken.

 

 

Bei der Wanderung wurden wir von einem „Dschungelmann“ begleitet, wie ihn der Führer immer genannt hat. Er findet sich im Dschungel zurecht und kennt auch die Gefahren dort. Am Ende der Rückwanderung sind ins Dorf der „Dschungelmänner“ und konnten dort Blasrohrschießen probieren. Die Pfeile sind mit dem Gift des Ipohbaums getränkt und sind quasi die Waffe der „Dschungelmänner“. Denn weiter im Inneren des Dschungels gibt es auch schwarze Panther, Tiger und Elefanten, die mit den Pfeilen erlegt oder zumindest kurzzeitig betäubt werden können.

 

 

Bei der Weiterfahrt konnte man wieder sehen, wie auch zuvor in Bali, dass die landwirtschaftlichen Felder oft in Terrassenform angelegt sind. Vielerorts besteht das Erdreich aus Löss, der wie roter Sand aussieht. Oft führt das auch zu Problemen, denn wenn er frei liegt, wird er schnell weggeschwemmt.

 

Danach ging es zu einer Teeplantage. Genauer gesagt zur Teeplantage von „Boh“, dem größten Teeproduzenten in Malaysia. Das Klima in den Bergen ist ideal für den Anbau und das Wachstum des Tees. Vor der Ernte sind die Felder quasi gelb auf Grund der Farbe der oberen Blätter. Alle drei Monate werden die Felder abgeerntet und danach sehen die Felder grün aus. Es werden nur die gelben Blätter genommen, aus denen Schwarztee produziert wird. Die Arbeit auf den Feldern kann durchaus gefährlich sein. Der Führer hat erzählt, dass alle 3 Monate in der Zeitung von Arbeitern, die nach Schlangenbissen verstorben sind, berichtet wird. Für ein Kilogramm geerntete Teeblätter bekommt ein Arbeiter 22 sent. Um einen halbwegs anständigen Tageslohn von 50 MYR (etwa 12 EUR) zu bekommen, muss man also jeden Tag 250 kg Teeblätter ernten. Klingt nach harter Arbeit.

 

 

Der Ausflug wurde dann durch den Besuch eines Schmetterlingparks und einer Erdbeerenplantage abgerundet.


Penang – Georgetown

Am Tag danach bin ich am späten Vormittag in Penang angekommen. In der Herberge habe ich im Schlafraum zwei Frauen getroffen. Darunter Mijin aus Südkorea, die als Weltenbummlerin schon über ein Jahr unterwegs ist. Als ist sie gefragt habe, was sie in Georgetown empfehlen, meinten sie: „Nur herumgehen und essen.“ Sie sollten Recht behalten, denn auch hier gab es unzählige Straßenküchen entlang der Verkehrswege. Sogar an der Seite einer sehr stark befahrenen Straße waren viele Stände aufgebaut. Die Autos und auch Busse fahren oft ganz knapp an den Ständen und Passanten vorbei. Sehr zum empfehlen war „Mee Soup“ (Nudelsuppe). Ähnlich wie Laksa aber nicht ganz so deftig. Auch für indisches Essen bin ich in ganz schlichten Essenshallen fündig geworden. Für ganz wenig Geld bekommt man wirklich schmackhaftes Essen. Und dazu gibt es noch die Atmosphäre wie die Einheimischen zu essen.

 

 

Georgetown hat einen historischen Stadtkern, der auch wie jener von Malakka zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Rundherum kann man aber auch hier schon viele Bettenburgen entdecken. Das Zentrum ist gespickt mit Sehenswürdigkeiten. Neben der Stadthalle und dem Rathaus findet man den Uhrturm und das „Fort Cornwallis“, in dem eine Ausstellung über dessen Bau ist. Das Fort wurde sehr stark befestigt, obwohl es letztendlich nie als Verteidigungsanlage zum Einsatz kam.

 

 

Im „Penang State Museum“ erfährt man über die Geschichte der Stadt und die Volksgruppen, die hier zusammenleben. Sehr eindrucksvoll waren auch die „Clan Jetties“, ein Pfahldorf in dem Fischer und Hafenarbeiter wohnen.

 

 

Im Zentrum findet man auch einige Tempel verschiedener Religionen und etwas außerhalb sind zwei buddhistische Tempel. Der „Wat Chayamangkalaram“, mit einem liegenden Buddha, und der „Dharmikarama Burmese Tempel“.

 

 

Am Abend habe ich dann von Mijin den Tipp bekommen mir den „Penang National Forest“ anzusehen. Dort kann man ein Schildkrötenschutzgebiet besuchen. Also habe ich am nächsten Tag die einstündige Busfahrt dorthin auf mich genommen. Dort hat mich eine tolle Wanderung durch den Wald erwartet. Gehzeit pro Richtung etwa 1,5 Stunden.

 

 

Nach etwa einer halben Stunde findet man den Einstieg zu einem Baumkronenpfad. Natürlich wollte ich mir diesen nicht entgehen lassen und bin den Startturm hinauf. Dort war ein Parkwächter, der mich nach einer Eintrittskarte gefragt hat. Er hat so freundlich gegrinst dabei und zuerst dachte ich er macht einen Scherz. Also habe ich nur ein wenig gelacht und wollte weitergehen. Aber er hat mir dann erklärt, dass ich wirklich eine Eintrittskarte brauche. Diese gibt es aber nur beim Eintritt zum Park. Wieder dorthin und zurück, also etwa eine Stunde Gehzeit, hätte aber zu lange gedauert, um bis zu meinem Ziel zu kommen. Zumindest war der Wärter dann so freundlich und hat mich bis zur ersten Baumkrone gehen lassen, um ein Foto zu machen.

 

 

Teilweise war der Weg etwas schwer zu erkennen und es waren auch wieder einige Sonderprüfungen dabei, doch letztendlich bin ich im Schildkrötenschutzgebiet angekommen. Dort wurde ich mit einem herrlichen Ausblick vom idyllischen Strand aus belohnt. Leicht abseits vom Strand ist die Schildkrötenstation, in der eine kleine Ausstellung über das Leben der Schildkröten eingerichtet ist und Schildkröteneier ausgebrütet werden.

 

 

Am letzten Tag bin ich dann noch kurz auf den „Chowrasta Markt“, einem „Wet Market“, wo also alle Lebensmittel frisch geliefert werden. Abgesehen von einem kleinen Teil der sich in einer Markthalle abspielt, sind entlang einiger Straßen unzählige Händler, die von Lebensmittel über Kleidung bis hin zu Haushaltswaren alles anbieten. Sogar ungewöhnliche Dinge wie lebende Frösche gab es zu kaufen. In der Markthalle habe ich mir ein Säckchen mit exotischen Früchten gekauft. Die Händlerin hatte eine sehr interessante Lösung, um ihre Einnahmen vor Diebstahl zu schützen. Die Kasse war in einem Eimer, den sie an einer über eine Umlenkrolle geführten Schnur hochziehen konnte.

 


Kuala Lumpur

Dann war es Zeit mich wieder auf den Rückweg nach Kuala Lumpur zu machen. Da ich gerne einmal eine Bahnfahrt in Malaysia machen wollte, habe ich für das letzte Stück von Ipoh nach Kuala Lumpur den Zug genommen. Die etwa 200 km lange Strecke hat mit dem Eilzug in der 2. Klasse etwa 4 EUR gekostet. Fahrtzeit ca. 3,5 Stunden. Der Waggon war schon nicht mehr der neueste und schönste, aber die Fahrt war doch recht angenehm. Auf einem Gang zur Toilette habe ich eine etwas unbehagliche Entdeckung gemacht. Während der Fahrt waren teilweise die Waggontüren offen und die Leute standen dort um frische Luft zu schnappen oder zu rauchen. Da der Schaffner im Vorbeigehen auch nichts gesagt hat, denke ich, dass dies eine gängige Praxis ist. Sicher nicht ungefährlich, denn das Fahrwerk des Waggons hatte auch nicht mehr die beste Dämpfung und lies viele Stöße zu.

 

 

 

In Kuala Lumpur habe ich mir dann im Ortsteil Little India wieder die Straßenküche gesucht, bei der ich schon letztes Jahr gegessen hatte. Eigentlich sieht die Nebenstraße dort ziemlich elendig aus. Aber das Essen war wieder super. Danach war ich auch wie letztes Jahr wieder beim indischen Friseur zum Rasieren.

 


Persönliches Resümee

Die Besonderheit bei dieser Reise war, wie bereits erwähnt, dass ich nur die Flüge und die ersten beiden Nächte in Malakka gebucht hatte. In Tanah Rata bin ich sogar ganz ohne Reservierung angekommen. Die erste Herberge, die ich im Sinn hatte, war schon voll, aber ich habe schnell eine Alternative gefunden. Also auch ohne Reservierung reist es sich ganz gut.

 

Malaysia ist wirklich ein tolles Land zum Reisen. Nicht nur die Hauptstadt ist sehr modern, wie ich bei meiner Reise letztes Jahr sehen konnte, sondern auch das restliche Land ist verkehrstechnisch und touristisch relativ gut aufgeschlossen. Obwohl Malaysia als relativ teuer im südostasiatischen Raum gesehen wird, kommt man sehr billig umher. Das teuerste ist eigentlich der Flug, um hin zu kommen.

 

Etwas schade ist es nur, dass auch hier in einfachen Dörfern schon die Bettenburgen aus dem Boden gestampft werden. Auf Dauer wird sicher der idyllische, traditionelle Flair des Landes darunter leiden.


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