Reiseroute
Von 03. Jänner bis 12. Jänner
- Flug mit SriLankan Airlines über Colombo nach Kuala Lumpur
- Mit dem Bus weiter nach Melakka
- 3 Nächte in Ringos Foyer
- Mit dem Bus über Kuala Lumpur nach Tanah Rata
- 2 Nächte in Kangs Travellers Hotel
- Mit dem Transferbus nach Georgetown
- 2 Nächte im Red Inn Heritage
- Mit dem Bus nach Ipoh, von dort weiter mit dem Zug nach Kuala Lumpur
- 1 Nacht im Fernloft@KL
- Rückflug mit SriLankan Airlines über Colombo nach Abu Dhabi
Malakka
Cameron Highlands – Tanah Rata
Der letzte Teil der Fahrt nach Tanah Rata führt über eine kurvenreiche Bergstraße. Man hat imposante Ausblicke auf die Landschaft, aber wenn dem Bus ein LKW entgegen kommt, wird die Straße schnell auch sehr eng. Bei einer Begegnung in einer Kurve ist der Bus sogar an einer, die Straße begrenzende, Steinmauer gestreift. Tanah Rata kann man eher als Bergdorf bezeichnen. Hauptsächlich spielt sich alles entlang der Hauptstraße durch das Dorf ab. Dennoch ist man auch dort sehr modern. Es gibt sogar einen Starbucks dort und als ich nach Postkarten gefragt habe, hat der der Besitzer der Unterkunft scherzhalber gemeint, dass heutzutage keiner mehr so etwas benützt. Er empfahl meine Grüße per E-Mail oder Facebook zu übermitteln. Tanah Rata liegt auf etwa 1400m Seehöhe. In der Nacht war es verglichen mit Malakka sehr kühl und der Schlafsack war da schon recht angenehm.
Am nächsten Tag habe ich bei einer Wanderung durch den Dschungel mitgemacht. Nach fast zweistündiger Wanderung und einigen „Sonderprüfungen“ konnten wir uns Rafflesia ansehen. Dieses Gewächs, das einer riesigen Blüte gleicht, ist aber keine normale Blume wie man meinen möchte sondern eine parasitische Blütenpflanze. Die Rafflesia sind nach ihrem Entdecker Sir Raffle benannt. Nach dem ersten Öffnen blühen sie für eine Woche und gehen dann wieder ein. Der Führer hat gemeint, dass sie dann beginnen wie Elefantenmist zu stinken.
Bei der Wanderung wurden wir von einem „Dschungelmann“ begleitet, wie ihn der Führer immer genannt hat. Er findet sich im Dschungel zurecht und kennt auch die Gefahren dort. Am Ende der Rückwanderung sind ins Dorf der „Dschungelmänner“ und konnten dort Blasrohrschießen probieren. Die Pfeile sind mit dem Gift des Ipohbaums getränkt und sind quasi die Waffe der „Dschungelmänner“. Denn weiter im Inneren des Dschungels gibt es auch schwarze Panther, Tiger und Elefanten, die mit den Pfeilen erlegt oder zumindest kurzzeitig betäubt werden können.
Bei der Weiterfahrt konnte man wieder sehen, wie auch zuvor in Bali, dass die landwirtschaftlichen Felder oft in Terrassenform angelegt sind. Vielerorts besteht das Erdreich aus Löss, der wie roter Sand aussieht. Oft führt das auch zu Problemen, denn wenn er frei liegt, wird er schnell weggeschwemmt.
Danach ging es zu einer Teeplantage. Genauer gesagt zur Teeplantage von „Boh“, dem größten Teeproduzenten in Malaysia. Das Klima in den Bergen ist ideal für den Anbau und das Wachstum des Tees. Vor der Ernte sind die Felder quasi gelb auf Grund der Farbe der oberen Blätter. Alle drei Monate werden die Felder abgeerntet und danach sehen die Felder grün aus. Es werden nur die gelben Blätter genommen, aus denen Schwarztee produziert wird. Die Arbeit auf den Feldern kann durchaus gefährlich sein. Der Führer hat erzählt, dass alle 3 Monate in der Zeitung von Arbeitern, die nach Schlangenbissen verstorben sind, berichtet wird. Für ein Kilogramm geerntete Teeblätter bekommt ein Arbeiter 22 sent. Um einen halbwegs anständigen Tageslohn von 50 MYR (etwa 12 EUR) zu bekommen, muss man also jeden Tag 250 kg Teeblätter ernten. Klingt nach harter Arbeit.
Der Ausflug wurde dann durch den Besuch eines Schmetterlingparks und einer Erdbeerenplantage abgerundet.
Penang – Georgetown
Am Tag danach bin ich am späten Vormittag in Penang angekommen. In der Herberge habe ich im Schlafraum zwei Frauen getroffen. Darunter Mijin aus Südkorea, die als Weltenbummlerin schon über ein Jahr unterwegs ist. Als ist sie gefragt habe, was sie in Georgetown empfehlen, meinten sie: „Nur herumgehen und essen.“ Sie sollten Recht behalten, denn auch hier gab es unzählige Straßenküchen entlang der Verkehrswege. Sogar an der Seite einer sehr stark befahrenen Straße waren viele Stände aufgebaut. Die Autos und auch Busse fahren oft ganz knapp an den Ständen und Passanten vorbei. Sehr zum empfehlen war „Mee Soup“ (Nudelsuppe). Ähnlich wie Laksa aber nicht ganz so deftig. Auch für indisches Essen bin ich in ganz schlichten Essenshallen fündig geworden. Für ganz wenig Geld bekommt man wirklich schmackhaftes Essen. Und dazu gibt es noch die Atmosphäre wie die Einheimischen zu essen.
Georgetown hat einen historischen Stadtkern, der auch wie jener von Malakka zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Rundherum kann man aber auch hier schon viele Bettenburgen entdecken. Das Zentrum ist gespickt mit Sehenswürdigkeiten. Neben der Stadthalle und dem Rathaus findet man den Uhrturm und das „Fort Cornwallis“, in dem eine Ausstellung über dessen Bau ist. Das Fort wurde sehr stark befestigt, obwohl es letztendlich nie als Verteidigungsanlage zum Einsatz kam.
Im „Penang State Museum“ erfährt man über die Geschichte der Stadt und die Volksgruppen, die hier zusammenleben. Sehr eindrucksvoll waren auch die „Clan Jetties“, ein Pfahldorf in dem Fischer und Hafenarbeiter wohnen.
Im Zentrum findet man auch einige Tempel verschiedener Religionen und etwas außerhalb sind zwei buddhistische Tempel. Der „Wat Chayamangkalaram“, mit einem liegenden Buddha, und der „Dharmikarama Burmese Tempel“.
Am Abend habe ich dann von Mijin den Tipp bekommen mir den „Penang National Forest“ anzusehen. Dort kann man ein Schildkrötenschutzgebiet besuchen. Also habe ich am nächsten Tag die einstündige Busfahrt dorthin auf mich genommen. Dort hat mich eine tolle Wanderung durch den Wald erwartet. Gehzeit pro Richtung etwa 1,5 Stunden.
Nach etwa einer halben Stunde findet man den Einstieg zu einem Baumkronenpfad. Natürlich wollte ich mir diesen nicht entgehen lassen und bin den Startturm hinauf. Dort war ein Parkwächter, der mich nach einer Eintrittskarte gefragt hat. Er hat so freundlich gegrinst dabei und zuerst dachte ich er macht einen Scherz. Also habe ich nur ein wenig gelacht und wollte weitergehen. Aber er hat mir dann erklärt, dass ich wirklich eine Eintrittskarte brauche. Diese gibt es aber nur beim Eintritt zum Park. Wieder dorthin und zurück, also etwa eine Stunde Gehzeit, hätte aber zu lange gedauert, um bis zu meinem Ziel zu kommen. Zumindest war der Wärter dann so freundlich und hat mich bis zur ersten Baumkrone gehen lassen, um ein Foto zu machen.
Teilweise war der Weg etwas schwer zu erkennen und es waren auch wieder einige Sonderprüfungen dabei, doch letztendlich bin ich im Schildkrötenschutzgebiet angekommen. Dort wurde ich mit einem herrlichen Ausblick vom idyllischen Strand aus belohnt. Leicht abseits vom Strand ist die Schildkrötenstation, in der eine kleine Ausstellung über das Leben der Schildkröten eingerichtet ist und Schildkröteneier ausgebrütet werden.
Am letzten Tag bin ich dann noch kurz auf den „Chowrasta Markt“, einem „Wet Market“, wo also alle Lebensmittel frisch geliefert werden. Abgesehen von einem kleinen Teil der sich in einer Markthalle abspielt, sind entlang einiger Straßen unzählige Händler, die von Lebensmittel über Kleidung bis hin zu Haushaltswaren alles anbieten. Sogar ungewöhnliche Dinge wie lebende Frösche gab es zu kaufen. In der Markthalle habe ich mir ein Säckchen mit exotischen Früchten gekauft. Die Händlerin hatte eine sehr interessante Lösung, um ihre Einnahmen vor Diebstahl zu schützen. Die Kasse war in einem Eimer, den sie an einer über eine Umlenkrolle geführten Schnur hochziehen konnte.
Kuala Lumpur
Dann war es Zeit mich wieder auf den Rückweg nach Kuala Lumpur zu machen. Da ich gerne einmal eine Bahnfahrt in Malaysia machen wollte, habe ich für das letzte Stück von Ipoh nach Kuala Lumpur den Zug genommen. Die etwa 200 km lange Strecke hat mit dem Eilzug in der 2. Klasse etwa 4 EUR gekostet. Fahrtzeit ca. 3,5 Stunden. Der Waggon war schon nicht mehr der neueste und schönste, aber die Fahrt war doch recht angenehm. Auf einem Gang zur Toilette habe ich eine etwas unbehagliche Entdeckung gemacht. Während der Fahrt waren teilweise die Waggontüren offen und die Leute standen dort um frische Luft zu schnappen oder zu rauchen. Da der Schaffner im Vorbeigehen auch nichts gesagt hat, denke ich, dass dies eine gängige Praxis ist. Sicher nicht ungefährlich, denn das Fahrwerk des Waggons hatte auch nicht mehr die beste Dämpfung und lies viele Stöße zu.
In Kuala Lumpur habe ich mir dann im Ortsteil Little India wieder die Straßenküche gesucht, bei der ich schon letztes Jahr gegessen hatte. Eigentlich sieht die Nebenstraße dort ziemlich elendig aus. Aber das Essen war wieder super. Danach war ich auch wie letztes Jahr wieder beim indischen Friseur zum Rasieren.
Persönliches Resümee
Die Besonderheit bei dieser Reise war, wie bereits erwähnt, dass ich nur die Flüge und die ersten beiden Nächte in Malakka gebucht hatte. In Tanah Rata bin ich sogar ganz ohne Reservierung angekommen. Die erste Herberge, die ich im Sinn hatte, war schon voll, aber ich habe schnell eine Alternative gefunden. Also auch ohne Reservierung reist es sich ganz gut.
Malaysia ist wirklich ein tolles Land zum Reisen. Nicht nur die Hauptstadt ist sehr modern, wie ich bei meiner Reise letztes Jahr sehen konnte, sondern auch das restliche Land ist verkehrstechnisch und touristisch relativ gut aufgeschlossen. Obwohl Malaysia als relativ teuer im südostasiatischen Raum gesehen wird, kommt man sehr billig umher. Das teuerste ist eigentlich der Flug, um hin zu kommen.
Etwas schade ist es nur, dass auch hier in einfachen Dörfern schon die Bettenburgen aus dem Boden gestampft werden. Auf Dauer wird sicher der idyllische, traditionelle Flair des Landes darunter leiden.