Schwierige Einsätze

Einer der Vorteile des SCOD-Dienstes ist, dass man zu allen größeren Einsätzen im Großraum Abu Dhabi hinzukommt. Dadurch sieht man natürlich viele verschiedene Einsatzsituationen und sammelt entsprechend Erfahrung. Doch manchmal sieht man auch Dinge, die man eigentlich lieber nicht gesehen hätte.

 

Bis heute erschüttert mich jedes Mal, wenn ich in Unterkünfte von einfachen Arbeitern komme. Wie schon einmal beschrieben, wohnen dort oft 8 Leute in einem Zimmer unter einfachsten Verhältnissen. Unvorstellbar für mich, ganz ohne Privatsphäre. Man stelle sich vor da schnarcht einer, und bei 8 Personen ist das, denke ich, nicht einmal unwahrscheinlich. Manchmal wird versucht etwas Privatsphäre durch behelfsmäßige Abtrennungen innerhalb des Zimmers zu schaffen. Dadurch wird leider die Suche und Rettung von Personen sehr erschwert für die Einsatzkräfte. Durch die Abtrennungen ergeben sich manchmal schmale Gänge, die so schmal sind, dass man mit dem umgeschnallten Atemschutzgerät nicht ordentlich hindurch kommt.

 

Manchmal gibt es leider auch Einsätze, bei denen jede Hilfe zu spät kommt und Todesopfer zu beklagen sind. Heuer hatte ich einen Einsatz mit drei Brandopfern. Kein schöner Anblick. Zuvor hatte ich ja schon Einsätze mit Toten, aber noch nie mit Verbrannten. Irgendwie beschäftigen die einen doch nochmal ganz anders. Zehn Tage hatte ich dann auch etwas zu kämpfen und unter anderem Probleme beim Einschlafen. Hier kann man aber auf keine Kriseninterventionteams oder ähnliche Institutionen zurückgreifen, wie man es von zu Hause gewohnt ist. Das wichtigste Hilfsmittel sind dann Gespräche mit Kollegen, in denen man den Einsatz immer wieder Revue passieren lässt und diskutiert. So ist mir dann auch gelungen recht gut darüber hinwegzukommen.


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